HALBERSTADT. Mehrere tausend Menschen im Harz hatte ein Blackout von der Stromversorgung abgeschnitten. Nachdem zuerst in der Nacht für vier Stunden die Lichter in der Region ausgegangen waren, saßen am Vormittag die Einwohner der Städte Blankenburg und Halberstadt ohne Strom da. „Ein technischer Defekt führt zu großflächigen Stromausfällen im Landkreis Harz“, hieß es in einer offiziellen Warnung. „Es ist nicht absehbar, wann mit einer Wiederversorgung gerechnet werden kann.“
Zwar soll sich die Situation in Halberstadt wieder beruhigt haben. Die Sprecherin des Energieversorgers Avacon, Corinna Hinkel, warnte jedoch gegenüber der Bild-Zeitung, aufgrund der Wetterlage sei mit wiederholten Stromausfällen zu rechnen: „Die Erdungsseile an den Hochspannungsmasten sind im Harz so dick mit einer Eisschicht überzogen und können dadurch so stark beschwert werden, daß sie mit den Leiterseilen Kontakt bekommen.“ Am Vormittag herrschte im Harz ein Eisregen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Kettenreaktion führt zu Blackout
Ausgangspunkt der Havarie war laut Avacon ein Spannungsabfall in einem Umspannwerk in Hüttenrode am Sonntag abend. Offenbar hatte Eisregen die Leitungen ungewöhnlich stark belastet und beschädigt. Dadurch kam es zu einer Kettenreaktion, die weitere Schäden nach sich zogen und dann zum Blackout führten. Wann eine sichere Energieversorgung wieder gewährleistet ist, konnte Avacon nicht mitteilen.
Krankenhäuser und Altenpflegeheime werden derzeit mit Notstromaggregaten versorgt. Kritiker der Energiewende warnen vor einem instabilen Stromnetz durch die Einspeisung von Strom aus Windkraft und Solarenergie. Besonders im Winter könnten sich lokale Störungen rasch aufsummieren und zu langanhaltenden, flächendeckenden Stromausfällen führen. (JF)